Einsparung_Notarztstellen NOE lt Gesundheitsplan NOEN_zerr1
7. August 2025 | ,

Notarztstandort Klosterneuburg in Gefahr

… was bisher geschah

Dass „Klosterneuburgs Notarzt wackelt“, wissen wir spätestens seit der gleichlautenden Schlagzeile in der NÖN / Ausgabe Klosterneuburg vom 03. April 2025 oder vom Artikel auf noe.orf.at (noe.orf.at/stories/3298504), wo man schon am 25. März dieses Jahres berichtete, dass es „künftig nur noch einen Notarztstützpunkt pro Bezirk“ geben soll, also eine Reduktion von aktuell 32 auf 21 geplant ist – das ist immerhin ein sattes Drittel. Zur zeitlichen Perspektive hieß es, dass kein Notfallstützpunkt geschlossen werden soll, bevor es in den Regionen nicht einen entsprechenden Ersatz gibt – also Rettungswagen mit entsprechend ausgebildeten Notfallsanitäter:innen und ein ausgebautes Notfallhubschraubersystem; man spricht von einem Übergangszeitraum von ca. 10 Jahren.

Welche Standorte konkret von Schließung bedroht sind, ist – trotz beschwichtigender Meldungen, dass noch nichts beschlossen wurde – zumindest als Ausgangsbasis aller weiteren Verhandlungen ziemlich klar. Auf der Webseite des Landes NÖ, wo der gesamte Gesundheitsplan 2040+ fast wie eine Werbeeinschaltung dargestellt wird (https://land-noe.at/Gesundheitsplan), findet man, wenn man ca. bis zur Hälfte der Webseite scrollt, eine NÖ-Landkarte, wo u.a. die vorgesehenen Notarztstandorte eingezeichnet sind. Welche auf dieser Karte nicht mehr aufscheinen, zeigt uns ein Plan in der NÖN / Ausgabe Niederösterreich vom 30. Juli 2025, nämlich 8 Standorte an der an der Peripherie Niederösterreichs und 3 rund um Wien, darunter auch Klosterneuburg (siehe Beitrags-Titelbild).

… und was uns erwartet

Nun ist wieder – mediale und politische – Bewegung in die Sache gekommen. Dieser Tage finden Gespräche zwischen Vertreter:innen vom Roten Kreuz und Expert:innen des Gesundheitsplans 2040+ statt, um über die Zukunft der Notarzt-Stützpunkte und deren Finanzierung zu diskutieren. Zuständig im Land NÖ ist die Gesundheitslandesrätin Eva Prischl (SPÖ). Noch ist nichts fix, man habe gerade angefangen, es werde noch dauern, man verhandle konstruktiv …

An den bedrohten Standorten und innerhalb des Roten Kreuzes hat sich in den letzten Wochen und Monaten freilich Unmut breit gemacht und mehr oder weniger Widerstand formiert.

Während im Bezirk Melk ein politisches Hick-Hack darüber ausgebrochen ist, wann und ob überhaupt welche Fraktion Informationen über die geplante Schließung erhalten hat oder nicht, konnten sich die Retzer, von Bürgermeister über alle Fraktionen bis zur lokalen RK-Stelle, bereits Ende Juli gemeinsam auf einen offenen Brief an die Landespolitik einigen.

Neu ist die Debatte über mögliche Einsparungen bei den Notarztstandorten übrigens nicht, zuletzt konnte 2017 die Schließung der Standorte im Bezirk Retz mittels massiven Protests und einer Unterschriftenaktion verhindert werden – zumindest für ein paar Jahre, wie sich nun herausstellt.

Wir von der PUK gehen davon aus, dass auch unsere stadtregierenden Politiker:innen sich mit voller Kraft für den Erhalt einer verlässlichen und lokal organisierten Notfallversorgung für die Klosterneuburger Bevölkerung einsetzen. Dass – wie in einer fb-Meldung unserer Vizebürgermeisterin zu lesen ist – „keine gesicherten Informationen vorlägen, man sich nicht an Spekulationen beteilige und auf Fakten setze“, zeigt zwar nicht gerade proaktiven Kampfgeist, lässt aber die Hoffnung, dass dieser nach außen gezeigte Teil der Strategie nur ein Bruchstück des tatsächlich bespielten Registers auf der diplomatischen Klaviatur in Richtung Landespolitik darstellt.

Die PUK wird die Entwicklung genau beobachten, weiter berichten und natürlich alle konstruktiven Bemühungen voll unterstützen. Vielleicht könnte auch in Klosterneuburg mehr Information und Mobilisierung der Bürgerinnen und Bürger hilfreich sein?

Nach oben scrollen