Unprofessionelles Vorgehen
PUK-Stadtrat Johannes Kehrer ortet grobe Mängel im Planungsprozess der 15 Millionen Euro-Sanierung (15 Millionen entsprechen ca. einem Viertel unseres Jahresbudgets): „Im Masterplan warenn verschiedene Maßnahmen vorgesehen, eine Bedarfserhebung und Zielformulierung hat nicht statt gefunden. Ein völlig unprofessionelles Vorgehen, unverständlich angesichts der Größe dieses Projektes!“ Kehrer habe schon zu Beginn der Planungen 2012 massive Mängel geortet, die ÖVP hat das damals aber abgetan. „Wenn Stadtrat Czerny nun wörtlich sagt, der Masterplan sei nur zur Aufstellung der Finanzierung dagewesen, hätte aber keinerlei Zielvorgaben enthalten, zeigt dies die unfassbare Planlosigkeit bei einem 15 Millionen-Projekt und ist ein Skandal!“ „Zusätzlich müssen wir jetzt feststellen, dass wir eine Kostenüberschreitung von 1,2 Millionen Euro haben und gleichzeitig Projekte um über 1 Million nicht umgesetzt wurden.“ rechnet Kehrer vor.
Fragwürdige Ausschreibung
Weitere Mängel ortet die PUK bei der Ausschreibung der Generalplanung. Wie bei Ausschreibungen üblich, müssen Bieter Referenzprojekte vorweisen. Diese sind in den Ausschreibungs-Unterlagen definiert und gewichtet. „Im Fall des Happylands musste der Generalplaner zwar Erfahrung mit dem Bau von mindestens 2 Schwimmbädern oder Wellnessbereichen (!) vorweisen, aber es wurde keinerlei Erfahrung mit anderen Sportanlagen verlangt, obwohl diese beim Happyland wichtiger Projektteil waren.“ Von insgesamt 15 Millionen sind nur 4 Millionen in den Schwimmbadbereich geflossen, der Rest wurde für die anderen Sportstätten aufgewendet. „Es ist unbegreiflich, dass die Happyland Geschäftsführung keine adäquaten Referenzprojekte im Rahmen der Ausschreibung verlangt hat. Die Fußballkabinen und Tribüne haben sich zum Beispiel gegenüber der Kostenschätzung mehr als verdoppelt!“, greift sich Kehrer an den Kopf. „Einen Generalplaner zu engagieren, der keine Erfahrungen mit vergleichbaren Sportanlagen hat, ist fahrlässig“, so Kehrer „Diese Ausschreibung macht mich auch stutzig. Wurde das vielleicht bewusst so gemacht, damit gewisse Bieter zum Zug kommen? Es sind noch viele Fragen zu klären und die PUK wird dran bleiben.“
Evaluierung unerwünscht
Der von der PUK initiierte Antrag, Ergebnisse und Projektevaluierung transparent und in Abstimmung mit allen Fraktionen im Amtsblatt zu veröffentlichen, wurde seitens ÖVP und SPÖ abgelehnt. „Das ist mir unerklärlich“, wundert sich PUK Gemeinderat Stefan Hehberger „Die Bevölkerung hat das Recht zu wissen, was mit ihrem Steuergeld wirklich passiert ist und dass Projekte dieses Ausmaßes auch evaluiert werden! Aus einem Desaster wie diesem sollte man zumindest Lehren ziehen!“