Die neue Außenstelle, der Ankauf des BH Gebäudes und die Planlosigkeit rund ums alte Rathaus
von Stefan Hehberger, Teresa Arrieta und Johannes Kehrer
Kosteneinsparung war das Königsargument von Landesfürst Pröll für die Auflösung des Bezirkes Wien-Umgebung. Ob diese Einsparungen tatsächlich greifen oder nicht, wird sich der nun abgedankte Landeshauptmann in seiner Politikerpension anschauen können. Die Bezirkshauptmannschaft ist über die Feiertage schon bunt mit Tulln und Außenstelle Klosterneuburg beklebt worden. Nur mehr der 2.Stock ist mit Landesbediensteten besetzt. 18 Mitarbeiter verbleiben in der neuen BH-Außenstelle. Der Rest des Gebäudes ist leergefegt. Absperrungsbänder weisen orientierungslosen Bürgern den Weg. Die Öffnungszeiten mit Parteienverkehr sind etwas gewöhnungsbedürftig:
Mo-Fr 8:00 bis 12:00 Uhr
Dienstag zusätzlich von 15:00 bis 18:00 Uhr
Was kann denn weiter in der Außenstelle Klosterneuburg für den Bürger erledigt werden. Die Infotafel am Eingang gibt darüber Auskunft.
Hier werden alle gewohnten Dienstleistungen angeboten: Reisepass, Führerschein, Personalausweis, Jagdschein, Wohnbauförderung… Die Wirtschaftskammer verbleibt in Klosterneuburg, ebenso das Bezirksgericht sowie das Rote Kreuz. Für einen Gewerbeschein muss man allerdings nach Tulln fahren.
Außenstelle Klosterneuburg (ehemaliges BH-Gebäude)
Leopoldstraße 21, 3400 Klosterneuburg
Tel.: 02272/9025 – 39700
E-Mail: post.bhtu@noel.gv.at
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Das alte Rathaus: Modernisierungspläne umsonst beauftragt
Ursprünglich hätte es für die Modernisierung der Infrastruktur im jetzigen Rathaus bereits einen fixen Plan gegeben, als man noch nichts von der Bezirksauflösung und dem Ankauf des BH-Gebäudes wusste: Im Stadtrat vom 19.2.2014 (damals noch ohne PUK) wurden die Konzepte für den Rathausumbau und das Nutzungskonzept von 33.816 Euro an das Architekturbüro Lenz und 17.850 Euro an das KDZ vergeben – um das Verwaltungsgebäude zu modernisieren. Dieses Geld haben wir SteuerzahlerInnen wohl teils umsonst ausgegeben.
Übersiedlung ins ehemalige BH-Gebäude
Im Budget 2017 ist nun bereits der Ankauf des ehemaligen BH Gebäudes mit 8,8 Mio EUR budgetiert – anfangs war von 6 Mio die Rede. Das Rathaus soll in Zukunft im modernen BH Gebäude angesiedelt sein, die Infrastruktur entspricht den Anforderungen besser als jene des jetzigen Rathauses. In rund einem Jahr soll der Umzug über die Bühne gehen. Nachnutzungskonzept für das jetzige Rathaus gibt es trotzdem keines – obwohl auch von der PUK im Gemeinderat mehrmals gefordert.
Ratlosigkeit zur Nachnutzung des jetzigen Rathauses
Bürgermeister Schmuckenschlager hat schon öfter angedeutet, dass das ganz alte Rathaus (der Teil am Eck zur Leopoldstraße) aus Repräsentationszwecken bei der Stadt bleiben soll, doch auch die Babenbergerhalle wird wohl nie veräußert werden. Ein umfangreiches Konzept für die Modernisierung des Kinos war Teil des Lenz-Projektes und wurde grundsätzlich beschlossen (Umbauvolumen 2,2 Mio Euro) und als Wahlversprechen der ÖVP ausgegeben. Auch hier hängt heute aber alles in der Luft. Ein gutes Nutzungskonzept wird also eine Riesenherausforderung. Denn in rund einem Jahr ziehen die Gemeindebediensteten um, ohne Plan, was mit dem alten Bestand passiert. (Kulturzentrum, zusätzliches Verwaltungszentrum…) Das ist umso bedenklicher, als uns BürgerInnen ja Kosten für den weiteren Erhalt erwachsen – Energiekosten usw. Daher fordert die PUK dringend einen klaren Fahrplan!