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Österreich führt den traurigen Europa-Rekord bei Frauenmorden – nämlich 41 Frauen im Jahr 2018. Auch dieses Jahr haben bereits 4 Mal Männer ihren Frauen, Freundinnen oder Schwestern das Leben genommen – drei davon in Niederösterreich.
Besitzdenken von Männern
Gründe sind im Besitzdenken und Dominanzverhalten von Männern zu suchen. Verunsicherte Männer können morden. Diese Verunsicherung kann durch die derzeit steigende Armut und soziale Diskriminierung verstärkt werden, hier gilt es anzusetzen. Unterdessen hat die neue Regierung Frauenberatungsstellen und auch Institutionen, die mit gewaltbereiten Männern arbeiten, die Mittel im vergangenen Jahr um 1 Million Eur gekürzt. Das nun angekündigte neue Maßnahmenpaket gleicht das leider nicht aus. Die Gewaltschutzgesetze in Österreich sind vorbildlich, die Polizei schreitet ein und kann Täter auch wegweisen. In Klosterneuburg geschah dies im vergangenen Jahr ca 10 Mal. Doch viele Frauen wenden sich aus Scham gar nicht an die Öffentlichkeit.
Eine Kritzendorferin wehrte sich gegen Gewalt
Die Kritzendorferin Renate Gutsch hat nun diesen Schritt gewagt. In einem tausendfach geteilten Facebook Posting outet sie sich als ehemals langjährig Betroffene (damals noch in Wien lebend) und wendet sich gegen die „Heuchelei“ der derzeitigen öffentlichen Debatte, die auf Gewalt von Asylwerbern verkürzt wird. „Schluss mit Scheinheiligkeit“, fordert sie: „Schaut auf das, was sich seit Jahrzehnten in den Familien unserer eigenen Gesellschaft abspielt.“
Sich nicht mehr schämen
Interview mit Renate Gutsch über Gewaltabhängigkeit in Beziehungen und wie man sich daraus befreit. Mit im Podcast ist auch Renate Kromer von der Familienberatungsstelle Klosterneuburg, sie fordert eine Enttabuisierung dieses nach wie vor schambesetzten Themas
Facebook Post:
Im Podcast erwähnt:
26. Jänner
Einladung zu unserer PUK Denk- und Aktionswerkstatt
Weiterlesen:
Blog von GR Teresa Arrieta zur häuslichen Gewalt in Klosterneuburg:
Darüber reden, sich wehren
Wenn dein Partner dich oder die Kinder bedroht, einschüchtert, schlägt, oder auf andere Weise misshandelt, wehr dich und wende dich an die Frauen-Helpline 0800 222 555 und in der Akutsituation an die Polizei (133).