Von Stefan Hehberger.
Am 19.6.2021 gab es wieder einen mehrstündigen Stromausfall in KLosterneuburg. Die betroffenen Regionen zogen sich vom Zentrum und rund um das Rathaus, die Hundskehle, entlang Kierlingerstraße bis in die Katastralgemeinden Kierling und Gugging.
Wie schon bei den letzten Stromausfällen zum Jahresbeginn 2021 war auch diesmal die Unterbrechungszeit erheblich, nämlich einige Stunden. Die Wohnbevölkerung kann dann unter anderem Aufzüge, Tor- und Schließanlagen sowie EDV und Kommunikationsanlagen nicht bedienen, was eine massive Störungsquelle ist.
Diesmal waren auch die Einsatzkräfte (Feuerwehr und Polizei) direkt Betroffene. Denn auch in der Einsatz-Zentrale der Franz Rumplerstraße blieb der Strom vom Netz der Wien Energie aus und gerade dort ist seit erheblicher Zeit (Ende 2019) auch das gebäudeeigene USV Notstromaggregat nicht mehr in Funktion. Der eigene Dieselmotor samt Generator und Umschaltelektrik (veraltete Haustechnik, Brandschutz sowie unzureichende Zu- und Abluft) ist ausgefallen. Leider ist keine praktikable Problembehebung in Sicht.
„Dieser bedenkliche Umstand wurde mehrfach im dazu zuständigen Ausschuss Liegenschaften bei VzBM Mag. Honeder und dem STR (ohne Ausschuss) Spitzbart angesprochen“, sagt PUK GR Stefan Hehberger. „Die gemeindeeigene Hausverwaltung samt den beiden Nutzern Polizei und Feuerwehr müssen aber eine tragfähige, zukunftssichere Gesamtlösung für Katastrophen und den Einsatzfall erarbeiten und umsetzen. Die Gemeinde hat dazu die finanziellen Geldmittel bereit- und sicherzustellen.“
Aber abseits dieses schnellstens zu lösende Hotspot auf Gemeindeebene (Not-Stromversorgung Franz Rumpler Straße) sollten die Wiener Netze Aufklärung leisten, warum es in der letzten Zeit in Klosterneuburg gehäuft zu stundenlangen Stromausfällen kommt. Diese Situation war uns bislang nur aus weit enfernten Urlaubsländern bekannt.
„Wo ist das Zukunfts- und Ausbauprogramm für eine sichere Stromversorgung für Klosterneuburg?“ fragt Stefan Hehberger. Es gibt offensichtlich zu viele Lücken, zu viele Schwachstellen und kaum ausreichend dimensionierte Leitungskapazitäten bzw. funktionstüchtige und moderne Umschalteinrichtungen im Siedlungsgebiet. Die bestehenden Freileitungen sind veraltet. Das Industrieviertel ist gröblichst unterversorgt. Um den Istzustand seriös zu evaluieren, sollte die Bauabteilung aktuelle Daten liefern: Wie viele neue Hausanschlüsse für Neubauten, wie viele Pools oder Schwimmteiche, wie viele Klimaanlagen und Stromtankstellen wurden bewilligt oder angezeigt? Funktioniert die Zusammenarbeit mit den Wiener Netzen? Warum investiert diese nicht in die Infrastruktur, wenn ganze Straßenzüge von der Gemeinde erneuert werden? Besteht ein nachhaltiges Ausbauprogramm für eine zukunftssichere Stromversorgung für Klosterneuburg?
„Wir fordern den Bürgermeister der Stadtgemeinde auf, einen transparenten Kommunikationsprozess mit den Wiener Netzen aufzusetzen“, so Hehberger. Die Verwaltung soll die genannten neuen Anschlüsse und Wachstumszahlen ausarbeiten und im Ausschuss für Stadtplanung zu diskutieren. „Wir müssen dringend Maßnahmen zu ergreifen, um stundenlange Stromausfälle in Zukunft zu vermeiden.“