20. April 2015 |

Rostock-Villa – Viel Aufregung um nichts – Presseaussendung 20.4.15

Rostockvilla
Foto: Haeferl (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Letzte Woche sorgte ein Artikel in der NÖN bezüglich der Zukunft der Rostock-Villa in der Oberen Stadt in Klosterneuburg für Aufregung. Von einem Vertrag zwischen Gemeinde und Land war die Rede. Angeblich würde sich die Stadt verpflichten, das Grundstück in Bauland mit 80% Bebauungsdichte umzuwidmen. Alle diese der Presse zugespielten Informationen stammen von einem Mitglied des Gemeinderats, das allerdings nicht dem zuständigen Ausschuss angehört. Dieser Alleingang führte dazu, dass das Thema vorschnell emotionalisiert wurde. Hingegen war in der Woche zuvor die Causa Rostockvilla im zuständigen Kulturausschuss sachlich und zielorientiert behandelt worden und zwar gemäß folgender Faktenlage:

Denkmalschutz garantiert Substanzerhalt der Rostockvilla

Bei der derzeit im Landesbesitz befindlichen Rostockvilla besteht für Klosterneuburg eine Vorkaufsoption. Die Stadtgemeinde kann darauf natürlich verzichten, da das Objekt sehr kostspielig ist – Kauf und Renovierung werden auf vier Millionen EUR geschätzt. Für diesen Fall würde das Land sich bemühen, einen Käufer für das denkmalgeschützte und daher schwer zu veräußernde Objekt zu finden. Bedingung für den Deal wäre, dass Klosterneuburg die Villa von der Nutzung „Museum“ in „Wohnen“ umwidmet.  So wäre der Bau von Wohnungen oder Gewerbebetrieben (zB. Restaurant) möglich. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Villa zerstört wird: Angestrebt wird von allen Fraktionen, dass dieses Innenstadtjuwel samt Park erhalten bleibt und die geltende Gesetzeslage stellt das auch sicher: „Wer auch immer die Rostockvilla kauft, ist den strengen Richtlinien des Denkmalschutzes unterworfen“, erklärt PUK-Stadtrat Johannes Kehrer.

Kulturbeflissener Investor gesucht

Daher ist zu hoffen, dass sich ein wohlhabender Architekturliebhaber findet, der das Gebäude ohne Gewinnorientierung renoviert. In Klosterneuburg gibt es dafür bereits positive Beispiele: Etwa das Martinschlössl, das von der Familie Porsche erworben und mit viel Aufwand restauriert wurde. „Die Rostockvilla ist nicht leicht zu verwerten, doch haben Beispiele wie das Martinschlössl gezeigt, dass sich auch für denkmalgeschützte Anwesen Investoren finden – nicht so sehr als Wertanlage, sondern als Liebhaberobjekt“, hofft Kehrer weiter. Die Debatte müsse nun sachlich geführt werden. „Auch eine Klausel haben alle Fraktionen im Ausschuss gemeinsam diskutiert, die verhindern soll, dass ein zukünftiger Käufer das Gebäude aus Spekulationsgründen verfallen lässt, um es hernach abreißen zu können“, berichtet Kehrer. Die derzeit laufende mediale Skandalisierung sei daher völlig kontraproduktiv, denn in Wahrheit wollten ohnehin alle Fraktionen dasselbe: Dass die Villa in Substanz und Charakteristik erhalten bleibe.

Kauf der Rostockvilla ist teuer und nützt nur Eliten

Kritisch sieht die PUK jedoch die Grünen-Forderung, die Stadt möge das Objekt ohne Wenn und Aber im Alleingang zurückkaufen. Der Rückkauf sowie die geschätzten Sanierungskosten belaufen sich auf über vier Millionen EUR. „Das ist vergleichsweise mehr als dreimal so viel, wie das, was jährlich in den gesamten öffentlichen Verkehr fließt. Von letzterem profitieren tausende KlosterneuburgerInnen, was man von der Rostockvilla nicht behaupten kann“ gibt PUK Stadtrat Johannes Kehrer zu bedenken. „Wir können uns diesen Ankauf für elitäre Zwecke – sei es ein Museum, seien es einige Luxuswohnungen im Rahmen des Denkmalschutzes – einfach nicht leisten!“

Derzeit agiert die Politik im Sinne der Bevölkerung

Kritisch sieht die PUK auch das Vorgehen jenes Gemeinderates der Opposition, der die (teilweise nicht aktuellen) Unterlagen an die Medien weitergegeben hat: „Hier wird nicht lösungsorientierte Politik betrieben, sondern es werden lediglich Emotionen geschürt“, so PUK-Fraktionsvorsitzende Teresa Arrieta „Gerade in Bauangelegenheiten ist die Bevölkerung sehr sensibel, da einige Projekte in Klosterneuburg konfliktbeladen sind. Bis jetzt decken sich aber bei der Rostockvilla der Wille der Politik und der Wille der Bevölkerung. Es geht nur um die Finanzierungswege und da kann das Land hilfreich sein“, so Arrieta. Auch Kehrer sieht dieses Vorgehen des Gemeinderates als Tabubruch: „Ein solcher Alleingang, die Fehlinformation und die Herausgabe von derzeit noch geheimen Unterlagen, die jedoch ohnehin im nächsten Gemeinderat diskutiert werden, trüben das Vertrauen enorm. Das schadet der konstruktiven Zusammenarbeit in der Stadtregierung, auch für die anderen Oppositionsparteien. Ich hoffe, solch populistische Aktionen, die der Sache eher schaden als helfen, bleiben uns in Zukunft erspart.“

Rückfragen:
Teresa Arrieta Multimedia Journalistin
Gemeinderätin und Fraktionsvorsitzende BürgerInnenliste PUK
mobil: + 43 699 10 66 99 30
teresa.arrieta@unser-klosterneuburg.at
facebook.com/PUK
www.unser-klosterneuburg.org   Wir alle sind Klosterneuburg!

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