Mit großer Freude und Genugtuung wurden die Auswertungen des Jahres 2024 für das Busnetz von Klosterneuburg samt den Zahlen für das Stadttaxi bereitgestellt.
Es wird eh schon von so vielen Krisen und Problemen medial berichtet, da kann man sich doch auch über das so einzigartige Nutzungsverhalten der vielen Öffi-Fahrten in und um Klosterneuburg wirklich freuen, so der noch zuständige Stadtrat Stefan Hehberger.
Das Ergebnis dieser Zahlen ist eine durch und durch Erfolgsgeschichte, die sich die PUK (Plattform unser Klosterneuburg) auf Ihre Fahnen schreiben kann. Viel Einsatz, viel Hirnschmalz, viele Qualitätskontrollen und die notwendige Ernsthaftigkeit, die unangenehmen Themen und Probleme auch offen anzusprechen und anzugehen.
Hier hat STR i.R Dr. Kehrer hervorragende Grundlagenarbeit geleistet, die dann nahtlos in eine zweieinhalbjährige Zuständigkeit von STR Ing. Hehberger übergegangen ist.
Zu den erfreulichen Fakten und Zahlen:
- Noch nie sind so viele Nutzer:innen auf der Linie 400 zwischen Wien Heiligenstadt und Klosterneuburg Kierling mit dem Bus gefahren. Hier wurde erstmals die 2 Mio. Nutzer-Schallmauer im Jahr 2024 durchbrochen. Seit 2020 ist hier eine kontinuierliche Steigerung bemerkbar, die auch das bisherige Top Jahr 2019 nochmals deutlich überflügelt hat. Zu 2023 ist eine Steigerung um +19,5% zu vermelden. Die tolle Errungenschaft mit dem 10min Taktplan und dem Großraum-Gelenkbus kann hier voll ausgespielt werden.
- Noch nie wurden in Summe auf allen 8 Regionalbuslinien mehr als 3,1 Mio. Menschen im Jahr transportiert. Zu 2023 eine satte Steigerung von +14,8%.
- Noch nie in den Aufzeichnungen wurden 245.435 Menschen mit den 3 Klosterneuburger Stadtbus-Linien transportiert. Zu 2023 ist das eine Steigerung um +9,1% mit 128.500 Fahrgästen ist die Linie 1 hier klarer Gewinner und konnte um +11% zulegen. Das gibt Mut hier neu Streckenführungen im Zentrum anzudenken.
- Auch das Stadttaxi, welches nach dem Dienstende der einzelnen Regiobusse die Menschen sicher nach Hause bringt, wurde über 1500 mal gerufen und der Besetzungsgrad (wie viele Menschen in einem Taxi sitzen) hat 2024 erstmals 1,4 erreicht. Hier braucht es weiter Werbung und gutes Marketing bei Festen und Veranstaltungen, Infos an den Bahnhöfen. Da geht noch mehr….
Was ist das Resümee dieser Zahlen für STR Hehberger? Öffis in Klosterneuburg liegen im Trend! Öffi-Fahren ist eine praktische Alternative und kann die Zahlen des MIV (Motorisierten Individualverkehr) und seine negativen Auswirkungen wie Lärm, Abgase und hohe Kosten für die Straßensanierung bei leeren Gemeindekassen und vor allem die schädlichen CO2 Klimagase wirkungsvoll eindämmen. Viele kleine und zum Teil kleinste Stimulationen der Öffis zeigen sofort positive Früchte. Querungshilfen bei den Busstationen, breite Auftrittsflächen bei den Öffi-Haltestellen, Sitzgelegenheiten und sichere Wetterunterstände (Hitze- Regen- und Windschutz) aber auch Radbügel bei den Haltestellen und Infosysteme (digitale Echtzeit-Anzeigen) werden von den Menschen positiv angenommen. Die Zusammenhänge sind sofort messbar und haben auch für jene Menschen, die das Auto unbedingt brauchen, Vorteile. Ein Gelenkbus nimmt 140 Menschen mit, je eine Person in einem 5Meter Auto ergebe eine stinkende und laute Blech-Schlange von 700 Metern.
Was wünscht sich die PUK und STR Hehberger für die Zukunft:
Die Grundlagen für den nächsten Qualitäts-Schub bei den Öffis sind gelegt. Traut man sich bei der ÖVP über den bedarfsorientierten Mikro-ÖV für Klosterneuburg drüber? Siehe System LISA in Tulln. https://www.lisa-tulln.at/ Verlässliche und sichere Öffis (ÖPNV öffentlicher Personen-Nahverkehr) ist in der Klimakrise alternativlos, wenn man nicht die Mobilität einzelner Gesellschaftsschichten verunmöglichen will. Gute Öffis sind auch ein gutes Sozial-Instrument, um benachteiligte Personengruppen nicht zu verlieren und in die Isolation zu drängen. Ich persönlich wünsche mir, wer auch immer in Zukunft die Mobilität von Klosterneuburg maßgeblich gestaltet, dass Er oder Sie selber nicht nur mit dem Auto fährt. Erst wer viel in Klosterneuburg zu Fuß geht, mit dem Rad oder den Öffis fährt, erkennt den Mehrwert dieser Mobilitätsform. Was mit Sicherheit in den nächsten Jahren auf dem Themenzettel ganz oben stehen wird.
- Den Bus wird es in Klosterneuburg immer in der einen oder anderen Form brauchen. Hier muss eine Ökologisierung weg von Öl und Gas schnell geschehen. Gerade wenn es auf der Bahn Probleme (Hochwasser oder schlechte Kapazitäten in der Ostregion) gibt, ist der Bus flexibel und schnell verschieb- und einsetzbar. Das muss sich Klosterneuburg erhalten und beim Land wegen der Kosten Druck machen.
- Bei den Problemen vom ÖPNV ehrlich hinschauen und selbstkritisch reflektieren. Dass es 2025 immer noch Hindernisse und Barrieren beim Zugang zu Öffis gibt, ist so von der Politik und den Bedarfsträger nicht mehr hinzunehmen. Fehlende Aufzüge, schlechte unpraktische Fahrzeugausstattungen und fehlende Infrastruktur für die Öffis müssen angegangen und rasch gelöst werden. Hier darf es keinen Sparstift geben. (Personenzugang BHF Weidling, Iveco Fahrzeuge, keine 4020 Garnituren mehr)
- Das Verschränken und das Zusammendenken der einzelnen Verkehrsträger muss noch viel besser werden. besseres P&R, multimodale Mobilitäts-Knoten, nahtloser Umstieg und Wechsel ist gerade für Klosterneuburg und die Täler ein Schlüssel zum Erfolg der Öffis. Anzeigen und Ansagen, schlaue Linienführungen, Leitsysteme und Apps müssen den Menschen verständlich in der Mobilität unterstützen. Kleinere und flexieblere Fahrzeuge (Mikro ÖV) die dann fahren, wenn es eine Anforderung der Menschen gibt.
- Mutige Zukunftsentscheidungen umsetzen. Die ÖBB ist ein Moloch, Klosterneuburg hat 5 Halte an der Franz Josefs Bahn. Diesen Schatz hat die Politik von Klosterneuburg viele Jahre verschlafen und vernachlässigt (beim Bau der Umfahrungsstraße wurde auf leistungsfähige Radquerungen zum EuroVelo und eine Reihe von Querungs- und Aufstiegshilfen zu den Öffis einfach vergessen), hier muss es in Qualität aber auch im Preis einen deutlichen Zukunfts-Schritt nach vorne geben. Annäherung an ein vernünftiges Ticket-Verhältnis zum Großraum Wien braucht es JETZT für Klosterneuburg.
Presseberichte: https://www.meinbezirk.at/klosterneuburg/c-politik/bus-und-stadttaxi-erreichen-rekordwerte_a7273599