„Die ISTA darf keine Sonderrechte erhalten“, fordert PUK-Sprecherin Teresa Arrieta. Tatsächlich erregt die angekündigte Verbauung der Plöcking zur Errichtung von Spin off – Zentren die Gemüter, wie auch das letzte Bürgermeister-Gespräch in Gugging gezeigt hat. Kritisiert wird von der Bevölkerung die überraschende hohe zugelassene Bauhöhe – also Bauklasse und Baudichte. Auf der Plöcking sind auf 20.000 m2 3 Reihen mit 16 m hohen Betriebs-, Werkstätten- und Bürogebäuden geplant. Aufgrund der Hanglage würden diese das umliegende Bauland-Wohngebiet um 20 Meter und mehr überragen.Unverständlich ist auch der von der Gemeinde geplante Verzicht auf Abgabegebühren (Kanal, Wasser…) „Es fragt sich angesichts von Budgetknappheit, warum unsere Stadt das auf sich nimmt“, so PUK GR Stefan Hehberger. „Derzeit machen wir SteuerzahlerInnen der ISTA große Geschenke, aber von Mitbestimmung ist keine Rede.“
Entscheidungen hinter verschlossenen Türen
„Der ganze Ärger wäre wohl vermeidbar gewesen, wenn die Bevölkerung Klosterneuburgs und Guggings von Anfang an eingebunden worden wäre“, bekräftigt PUK-Sprecherin Arrieta und Johannes Kehrer zieht den Vergleich mit dem von der PUK erwirkten Bürgerbeteiligungsprozess am Kasernenareal. „Anstatt wie bei der Planung des Pionierviertels auf BürgerInnenbeteiligung zu setzen, wurde ein Architekturwettbewerb hinter verschlossenen Türen durchgeführt. Diese Art des Vorgehens ist ungeschickt und ruft bei den Menschen umso größeren Widerstand hervor“, meint auch PUK-Stadtrat Johannes Kehrer: „Ein solches Projekt hätte die Gugginger Bevölkerung auch stolz machen können, aber natürlich nur, wenn man sie auch einbindet! Tragisch, welche Chance hier vergeben wurde!“
Naturschutz mit Füßen getreten
Weiters handelt es sich bei der Plöcking um ein dreifach naturgeschütztes Gebiet: Europa Schutzgebiet Natura 2000 mit Vogelschutzgebiet, Biosphärenpark Wienerwald und Naturpark Eichenhain. „Daher fordern wir eine Umweltverträglichkeitsprüfung, die damals, bei der Projekteinreichung umgangen wurde“, so Arrieta, denn: „Ein aus öffentlichen Geldern finanziertes Prestigeprojekt, das von seiner Reputation lebt, darf nicht durch rechtliche Spitzfindigkeiten einer Umweltverträglichkeitsprüfung ausweichen!“ Denn eine UVP könnte womöglich angemessene Begleitmaßnahmen wie Gründächer und harmonischere, besser in die Landschaft eingepasste Bauweise nach sich ziehen, „auch PV-Anlagen, Nutzung der Erdwärme zur Heizung und Kühlung sowie ein Brauchwasserkreislauf mit Regenwassernutzung wären sinnvoll und angebracht“, ergänzt Stefan Hehberger.