Derzeit trifft sich die Steuerungsgruppe für das Stadtentwicklungskonzept 2030+, die von ExpertInnen und Mitgliedern aller Gemeinderatsfraktionen beschickt wird. Im Laufe eines längeren Prozesses unter intensiver Einbindung der Bevölkerung und zahlreicher ExpertInnen wird dann daraus das neue ÖEK – das örtliche Entwicklungskonzept für Klosterneuburg, das dann auch die Grundlage für den künftigen Flächenwidmungs- und –bebauungsplan sein wird. In einem ersten Schritt wurde nun die Analyse des derzeit gültigen örtlichen Entwicklungskonzeptes von 2004 präsentiert – das hatte die PUK im letzten Jahr per Dringlichkeitsantrag gefordert.
Unzufriedenheit durch Verbauung
Ein provokanter Denkanstoß der FachplanerInnen des Büros Plansinn findet durch die PUK volle Unterstützung: „Lebensqualität vor Zuzug“. Derzeit sind ja 35.000 EinwohnerInnen als Grenze definiert – eine Zahl, die mit dem aktuell gültigen alten ÖEK bereits jetzt auf zumindest 39.000 überschritten werden könnte, wenn alle vorhandenen Baulücken ausgenutzt würden. Aktuell beträgt die Einwohnerzahl 16.000 Haushalte bzw. 34.000 Menschen, die einen ordentlichen Wohnsitz (Haupt- oder Zweitwohnsitz) in Klosterneuburg inklusive aller Katastralgemeinden haben und die Unzufriedenheit durch fortschreitende Verbauung ist groß. Daher schlugen die PlanerInnen vor, messbare Indikatoren zu definieren, die erfüllt werden müssen, bevor ein weiterer Zuzug zugelassen wird.
Indikatoren für Lebensqualität
Diese Indikatoren definieren die Lebensqualität in unserer Stadt. Es sind Werte wie Luftgüte, Grünflächen in der Stadt, ausreichende Nahversorgung, ausreichende und erschwingliche Schul- und Kindergartenplätze mit familienfreundlichen Öffnungszeiten, ausreichender öffentlicher Verkehr, funktionierende Naherholung in Au und Wienerwald, funktionierende ärztliche Nah- Versorgung rund um die Uhr, gesundes Gleichgewicht zwischen Wirtschaft und Wohnen. „Erst wenn diese Indikatoren für ein gutes Leben definiert, gemessen und erfüllt sind, sollten wir über weiteren Zuzug nachdenken – das sind aussagekräftigere Zahlen als die Etablierung von Obergrenzen der Bevölkerung“, fordert Gemeinderat Stefan Hehberger, der für die PUK beim STEK 2030+ teilnimmt. „Indikatoren für Lebensqualität können BürgerInnen-Zufriedenheit besser widerspiegeln als blanke Obergrenzen.“