Mehr vom Kuchen im Klosterneuburg Radio – Klosterneuburgerinnen unterschreiben das Frauenvolksbegehren

Frauen in Klosterneuburg rufen dazu auf, das Frauenvolksbegehren zu unterschreiben. Marion Breiter ist Sozialwissenschaftlerin, Isabella Farkasch ist Künstlerin, Unternehmerin und war alleinerziehend – beide wohnen in Kritzendorf. Im Gespräch mit Teresa Arrieta erörtern sie, was Klosterneuburger Frauen alles brauchen. Klosterneuburger Familien, hiervon vor allem Ein-Eltern Familien, benötigen längere Kindergartenöffnungszeiten und weniger Schließtage zu Ferienzeiten sowie kostengünstige Partizipationsmöglichkeiten für Kultur und Sport. Zwar gibt es einige Vergünstigungen im Kulturbereich, doch die Infos darüber sind schwer zu finden. Sportkurse für Kinder sind für geringverdienende Familien oft zu teuer, ebenso für die Frauen selbst. Derzeit wurden auch die Gelder für Familienberatungsstellen gekürzt, obwohl hier gerade Frauen gestärkt werden, im Rahmen von Scheidungsberatung, Wiedereinstiegsberatung, Jobcoaching, Erziehungsberatung und Kinderberatung.

Mehr Frauen in Führungspositionen

Frauen sollten stärker ermutigt werden, sich in der kommunalen Politik zu engagieren: Von 41 Mitgliedern des Gemeinderats sind derzeit 10 Frauen. Von 14 StadträtInnen sind derzeit 2 Frauen. Von 6 OrtsvorsteherInnen sind derzeit 2 Frauen. In der Stadtverwaltung gab es einen Frauenanteil von 35% in mittlerer Führungsebene, laute einer von Marion Breiter 2007 getätigten Erhebung für das damals von der PUK initiierte „Gender Budgeting Projekt“ für die Gemeinde Klosterneuburg. Damals belief sich die Zahl der Ein-Eltern-Familien auf 17,3%.

Frauen in der Wirtschaft

Viele Frauen hier denken und handeln unternehmerisch: Von den rund 1620 Unternehmen Klosterneuburgs mit aktivem Gewerbe sind rund 784 in weiblicher und 836 in männlicher Hand. (Quelle: WKO Klosterneuburg 2018). Es gibt auch einige Vernetzungsmöglichkeiten für Frauen in Klosterneuburg:

Forderungen des Frauenvolksbegehrens

Macht teilen. Das ist gerecht! Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen*. Trotzdem nehmen sie an Entscheidungstischen in Wirtschaft und Politik nicht die Hälfte der Plätze ein. Daher fordern wir:

  • Die Hälfte aller Plätze für Wahllisten und in Vertretungskörpern auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene für Frauen* und Männer*
  • Die Hälfte aller Plätze in politischen Interessensvertretungen und der Sozialpartnerschaft sowie in diversen öffentlichen Beiräten, Gremien, Kommissionen etc. für Frauen* und Männer*
  • Die Hälfte aller Plätze in Leitungs- und Kontrollgremien von Kapitalgesellschaften und Genossenschaften für Frauen* und Männer*
  • Wirksame Sanktionen, wenn die Quoten nicht erfüllt werden

Geld teilen. Das ist gerecht! Österreich hat einen der höchsten Einkommensunterschiede der EU. Frauen* mit und ohne Lehrabschluss, als auch Akademikerinnen*, sind davon betroffen. Daher fordern wir:

  • Volle Lohntransparenz durch eine detaillierte Aufgliederung aller betrieblichen Einkommensberichte in sämtliche Gehaltsbestandteile
  • Ergreifen konkreter Maßnahmen zum Abbau von Einkommensunterschieden bei gleichwertiger Arbeit aller Unternehmen, deren Einkommensberichte geschlechterdiskriminierende Unterschiede zeigen
  • Sozialpolitische und wirtschaftliche Maßnahmen, die eklatante Lohnunterschiede zwischen verschiedenen Arbeitsmarktsegmenten, Branchen und betrieblichen Hierarchien eindämmen und zu ausgewogenen Geschlechterverhältnissen in allen Branchen und auf allen Ebenen führen
  • Zusätzliche und weiterführende Pilotprojekte mit Vorbildwirkung im öffentlichen Dienst im Bereich der objektiven Bewertung von Arbeit
  • Die Koppelung von öffentlicher Auftragsvergabe und Förderungen an Aktivitäten zur Gleichstellung im Betrieb

Weiterlesen zu den weiteren Forderungen des Frauenvolksbegehrens…

Unterzeichnungmöglichkeiten:

  • Am Gemeindeamt:
    In Papierform kann die Unterschrift unabhängig vom Hauptwohnsitz an jedem Gemeindeamt in Österreich abgeben werden.
  • Online: Du hast bereits eine Handy-Signatur? Dann kannst du das Volksbegehren auch bequem und einfach online unterschreiben.
  • Die Unterstützungserklärung zählt bereits als Unterschrift für das Volksbegehren.
  • Unterzeichnen dürfen Österreichische Staatsbürger*innen ab 16 Jahren (Stichtag: 27. August 2018).

Öffnungszeiten Meldeamt Klosterneuburg zum Unterzeichnen:

Mi 8-20h
Do u Fr 8-16h
Sa 8-12h
Mo 8-16h, online bis 20h

Nützliche Links für Frauen in Klosterneuburg:

Isabella Farkasch, Marion Breiter
Isabella Farkasch und Marion Breiter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach oben scrollen