Ein Wolf in Klosterneuburg – wie gefährlich ist er? # Klosterneuburg Radio Podcast


Foto: Gary Kramer – This image originates from the National Digital Library of the United States Fish and Wildlife Service at this page

In Kritzendorf biss im Oktober 2018 ein Wolf zu: er riss Schafe und Rehe, der Aufruhr war groß. Deswegen hat der Naturschutzbund Niederösterreich, Ortsgruppe Klosterneuburg zu einem Vortrag rund um den Wolf geladen: ist er gefährlich für den Menschen? Wie kann man die Herden vor ihm schützen? Ziehen jetzt wieder mehr Wölfe nach Österreich? Den Vortrag hielt Kurt Kotrschal vom Wolf Science Center Ernstbrunn, dann Georg Rauer – Wolfsbeauftragter des Landes und Christian Pichler vom WWF. Einführung: Andreas Hantschk vom Naturhistorischen Museum Wien, Mitglied im Naturschutzbund.


Georg Rauer, Kurt Kotrschal, Andreas Hantschk

Die kontroversielle Diskussion im Anschluss hat gezeigt: Landwirte sind besorgt, weil sie ihre Herden in Gefahr sehen. Tierschützer und Forscher hingegen plädieren für effektive Herdenschutzmaßnahmen und möchten die nun wieder in Europa sich vermehrenden Tiere nicht gefährden, da sie für die Natur wichtig sind. Die Bevölkerung wiederum ist verunsichert und weiß nicht, ob der Wolf eine Gefahr darstellt. Diese verschiedenen Lager wurden im Zuge der Publikums-Diskussion deutlich.

Publikum beim Wolfsvortrag

Resolution der Stadtregierung im Gemeinderat 14.Dezember:

Anbei noch aktuelle Forderungen des WWF zum Thema:

WWF FORDERUNGEN AN DIE POLITIK

In den nächsten Jahren ist mit einem verstärkten Auftreten des Wolfes in Österreich zu rechnen. Da es sich beim Wolf um einen anpassungs- fähigen Beutegreifer handelt, ist ein effizientes und engagiertes Management erforderlich. Auf Basis des Österreichischen Wolfsmanagementplanes 2012 und den Erfahrungen aus Nachbarstaaten wie der Schweiz und Deutschland lassen sich hierbei sieben wesentliche Umsetzungsschritte definieren, die von der Österreichischen Politik rasch und mit Engagement umgesetzt werden müssen:

1. Monitoring durchführen:

Ein flächendeckendes, österreichweit einheitliches Monitoring mit nötiger finanzieller und technologischer Unterstützung ist Voraussetzung, um die Anwesenheit der Wölfe in Österreich besser verfolgen und dokumentieren zu können.

2. Prävention verstärken:

Eine ausreichende staatliche Unterstützung sowie eine bundesweit einheitliche Regelung für Präventions-maßnahmen (v.a. für Herdenschutz von Ziegen und Schafen)

3. Unkompliziert entschädigen:

Bei einem Schadensfall braucht es eine Abdeckung des Schadens durch eine landwirtschaftliche Versicherung sowie eine Kulanzlösung bei unklaren Fällen. Die Auszahlung muss rasch erfolgen. Wir fordern eine für ganz Österreich geltende Anpassung der rechtlichen und behördlichen Regularien (angepasst werden müssen etwa im Tierschutzgesetz Tierschutzbestimmungen für Herdenschutzhunde an die Situation der Wolf-Präsenz).

4. Transparent informieren:

Wir fordern eine klare und transparente Kommunikations- und Aufklärungsarbeit über den Wolf (Information über aktuelle Nachweise von Wölfen in Österreich, über Möglichkeiten zu Prävention usw.).

5. Politik-Verantwortung wahrnehmen:

Durch ein aktives Engagement der Politik soll ein nationaler Schulterschluss von Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz und Jagd erreicht werden, damit die notwendigen Maßnahmen rasch umgesetzt und echte Lösungen generiert werden.

6. Kooperationen verstärken:

Die Abstimmungsarbeit zwischen Behörden, Bundesländern, aber auch eine bessere internationale Vernetzung vor allem mit jenen Nachbarstaaten, die bereits jahrzehntelange Erfahrung mit dem Thema Wolf haben, ist zu forcieren.

7. „Wolfsgipfel“ 2018 durchführen:

Als ersten Schritt fordern wir einen baldigen „Wolfsgipfel“ unter Koordination der Landwirtschaftsministerin, damit die wesentlichen Umsetzungsschritte mit den Beteiligten diskutiert und zeitnah beschlossen werden.

Weitere Infos auf den Seiten des WWF: https://www.wwf.at/de/10-mythen-zum-wolf/

Hier noch eine 12seitige spannende Dokumentation zum Durchklicken

(unten am Rand des Bildes erscheint Klickfunktion mit Mouse-over):

[pdf-embedder url=“https://unser-klosterneuburg.at/wp-content/uploads/2018/12/Wolf_Fragen-und-Antworten.pdf“ title=“Wolf_Fragen und Antworten“]

 

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