29. April 2019 |

Pionierviertel – ÖVP zerstört wegen Umweltbundesamt das geplante autofreie Verkehrskonzept

Pionierviertel

PUK Verkehrsstadtrat Kehrer: Nun droht der Verkehrskollaps

Seit Monaten schwelt die Diskussion zur Platzierung des Umweltbundesamts in Klosterneuburg, im Gemeinderat am Freitag wurde bekannt: das Umweltbundesamt soll ins Pionierviertel kommen und zwar justament auf jenen Platz neben dem Weidlinger Bahnhof, an dem die seit Jahren ingeniös geplante Sammelgarage hätte stehen sollen. Diese Sammelgarage ist eine Schlüsselprojekt des Pionierviertels, eine der wichtigsten Planungsmaßnahmen, um ein in sich autofreies Viertel zu schaffen: geplant in selber Distanz von den Wohnhäusern wie der Bahnhof, die BewohnerInnen sollten so motiviert werden, die Öffis zu benutzen. Außerdem wäre die Sammelgarage die einzige Möglichkeit, auch am Bahnhof Weidling ausreichend Park&Ride Flächen zur Verfügung zu stellen.

Fünf Jahre Planungsprozess zerstört

Die Autofreiheit mit der Sammelgarage war wichtigste Motivation für die PUK, das gesamte Pionierviertel-Projekt zu unterstützen. Auch in der Bürgerbeteiligung war die Autofreiheit eines der Kernanliegen. Nun hat die ÖVP mittels Dringlichkeitsantrag eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um das UBA an den Platz der geplanten Sammelgarage zu platzieren und somit diese Pläne zerstört. Fünf Jahre Architekten-Planung mit intensiver Bürgerbeteiligung und vielen Feedbackrunden zwischen BürgerInnen, Fachplanern, Beamtenschaft, Steuerungsgruppe und Gemeinderat werden vom Tisch gewischt.

Keine neue P&R Garage in Weidling?

Durch das Streichen der Quartiersgarage seitens der ÖVP wird außerdem langfristig jede Chance vergeben, mehr Park&Ride Stellplätze für die gesamte Bevölkerung am Bahnhof Weidling zu errichten. Der winzige, jetzt vorhandene P&R Parkplatz ist seines Namens kaum würdig. Über 100 neue Stellplätze hätten dann zur Verfügung gestellt werden sollen.Das Umweltbundesamt muss also ganz vorne im Pionierviertel auf dem schmalen Gemeindegrund stehen, das lässt massiven Druck der Bundes-ÖVP vermuten. Alternativen wurden offenbar nicht ernsthaft verfolgt – denn eine Platzierung weiter im Pionierviertel, auf Stiftsgrund, wäre für das Gesamtprojekt sogar ein Gewinn:Das Umweltbundesamt (UBA) ließe sich hervorragend in die vielfältigen Hausblöcke integrieren.

Nun drohen Staus

„Ohne Sammelgarage am ursprünglich geplanten Standort ist das gesamte Verkehrs- und Mobilitätskonzept des Pionierviertels obsolet und das Risiko, hier verkehrlich Schiffbruch zu erleiden und Verkehrschaos mit Megastaus zu erzeugen wird tatsächlich immer größer“, warnt PUK Verkehrsstadtrat Johannes Kehrer. Offenbar wird von hoher Stelle Druck ausgeübt – jenen Kräften von ÖVP Bundes- und Landesführung, die frühzeitig den Umzug herausposaunt haben, ohne wirkliche UBA-taugliche Flächen anbieten zu können.

Bürgerbeteiligungsprozess ad adsurdum geführt

„Nun wird die Bevölkerung, welche sich über viele Monate und hohe Steuergeld-Kosten am Planungsprozess beteiligt hat, für dumm verkauft und so getan, als wäre das Vorgehen alternativlos“, so Kehrer. „Die ÖVP spielt hier mit dem Feuer – aus fehlender Weitsicht oder aus politischer Schwäche. Klosterneuburgs erster echter Bürgerbeteiligungsprozess steht auf der Kippe und droht, endgültig zu scheitern.“

Fragestunde zum Pionierviertel live

Die PUK bietet aus diesem Anlass am Di, 7. Mai, 18h, eine livegestreamte Fragestunde auf Facebook an: „Pionierviertel, droht nun wegen Umweltbundesamt der Verkehrskollaps?“. Auf ihrer Facebookseite: https://www.facebook.com/PUK-Plattform-Unser-Klosterneuburg-1505003096410132

Fragen können ab sofort per Mail an:
teresa@arrieta.at geschickt werden

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