Gemeinde spart Geld auf Kosten der Kinder. Betreuungsnotstand beim Personal, Kinder schwitzen in Kierling auch im Winter wegen verglaster Front.
Nun kommt die Grippezeit, und der Betreuungsnotstand bei den Pädagogen ist besonders akut.
Zu wenige PädagogInnen
Die von der Gemeinde engagierten 7 Springerinnen reichen nicht aus, am Beispiel Kindergarten Kierling: dort sind die Pädagoginnen bei Krankenständen mit zu großen Gruppen alleine, vor allem in jenen Zeiten, wo die Assistentinnen Putzjobs verrichten müssen, weil es eben zu wenige Pädagoginnen gibt. Ca ein Drittel der Zeit der Assistentinnen geht für reine Putztätigkeiten verloren, weil es keine Putzfirmen gibt. „Das Gesetz sieht einen Betreuungsschlüssel vor, der nicht eingehalten werden kann, Kinder werden in Kierling mitunter von einer Gruppe in die andere verschoben oder bei Krankenständen werden Eltern aufgefordert, die Kinder wieder mit nach Hause zu nehmen.“ Eine Unterschriftenliste von Eltern wurde bereits erstellt und an die Stadträtin Eder übergeben, bislang jedoch hat sich nichts verändert, „aber hoffen wir das Beste“, so Arrieta.
Kinder schwitzen in Kierling
Unangenehm in Kierling ist auch die Erhitzung einiger Räume: der Kindergarten ist verglast, durch die Sonneneinstrahlung erhitzen sich die Räume in einigen Kindergruppen auf rund 26 Grad, auch jetzt im Winter, die Kinder schwitzen. Im Sommer ist es noch weit heißer. Die Gemeinde hat die Scheiben mit Folien verkleben lassen, doch das nützt wenig. Beim letzten Elternabend gingen die Wogen hoch. Der Kindergarten hat um eine Beschattung von außen angesucht, doch das wurde bislang nicht durchgeführt, dabei ist die Situation schon lange bekannt. Eine Klimaanlage ist in Diskussion, da gibt es jedoch auch Bedenken aus Gesundheitsgründen.
Mehr Geld für Kindergärten anstatt für Prestige
„Für Kindergärten muss einfach mehr Geld von Seiten der Gemeinde in die Hand genommen werden“, so GR Arrieta. „Es genügt nicht, in der Zeitung bei Eröffnungen zu glänzen. Neubauten wie jener in Kritzendorf sind begrüßenswert und sicher kann man auch positive Entwicklungen beobachten. „Probleme dürfen nicht so lange anstehen, für andere Dinge fließt das Geld, wenn ich etwa an die hochsubventionierte Oper Klosterneuburg denke, warum nicht für unsere Kinder?“ Uns als Gesellschaft muss die Qualität der Kinderbetreuung mehr Wert sein, hier muss mehr Druck auf die Politik aufgebaut werden. Klosterneuburg ist eine wohlhabende Gemeinde, wohin fließt das Geld? Eltern brauchen mehr Mitspracherechte, Kindergärten werden von unser aller Steuergeld finanziert. Leider zögern viele Eltern, Forderungen zu stellen, aus Sorge, dass ihr Kind „schlechter behandelt wird“, wenn eine Familie Kritik äußert. „Wir müssen hier zu einem Miteinander auf Augenhöhe kommen.“