Rathausplatz_Ideenaustausch_April2024

PUK denkt weiter …wie könnte der Rathausplatz in Klosterneuburg aussehen…

Ideenaustausch zum Rathausplatz 

Am 27.4.2024 haben sich wieder zahlreiche Interessierte zum nächsten Schritt der Annäherung an die Umgestaltung des Rathausplatzes von Klosterneuburg getroffen. Im SHIFT erfuhren die knapp 30 Teilnehmer zunächst anhand von drei Impulsvorträgen über historische und auch über innovative Gestaltungsmöglichkeiten des Rathausplatzes.

Es braucht eine Verstärkung des Bewusstseins dafür, dass Veränderungen am Rathausplatz möglich sind und in einem Gesamtkonzept verankert sein müssen, an dessen Erstellung die Bevölkerung mitwirken soll. Wichtig ist dabei,  dass nicht nur der Rathausplatz allein geplant wird, sondern auch die ihn erschließende Leopoldstraße im Kontext der gesamten Stadtentwicklung. 

In Arbeitsgruppen wurde gesammelt, was Ideen für den Rathausplatz sein könnten. Dabei wurden einige Vorstellungen mehrfach genannt. 

  • Ruhenden Verkehr einschränken, Begegnungszone
  • Entsiegeln, Begrünen, Wasser – das war ja früher auch schon mal möglich
  • Möglichkeit für Begegnungen von Menschen unterschiedlichen Alters, vor allem Jugend, auch konsumfrei und mit Spielmöglichkeiten.
  • Stärkung der Gastronomie, Unterstützung für das Kino, Kuratieren der Ansiedelung von weiteren Geschäften
  • Verbindung zu den Außenanlagen des Stifts mitbedenken, mit der Leopoldstraße und auch der “unteren Stadt”
  • Einbindung der Bevölkerung in einem guten Prozess

Abschließende Hinweise von Caren Ohrhallinger, Expertin für Veränderungsprozesse und Partnerin beim Büro nonconform (Wien).

  • Sie sieht in der heutigen Diskussion großes Potential und richtige Ansätze, auf die die Gemeinde aufbauen kann. 
  • Hilfreich wäre der Besuch von “best-practice-Beispielen” in anderen Gemeinden durch die in die politischen Entscheidungen eingebundene Stadt- oder Gemeinderäte. Vor allem von denjenigen, die solche Prozesse bisher noch nicht erlebt haben. Es muss an der Gewinnung von Verbündeten und einer kritischen Masse gearbeitet werden.
  • Zu Beginn ist wichtig, herauszufinden, welche Angebote in der Stadt fehlen. Es geht um eine  gemeinsam erarbeitete und verhandelte Identität, die die Basis aller Entscheidungen bildet. Dabei kann diese Identität auch unterschiedliche und sich widersprechende Teilaspekte beinhalten. 
  • Wichtig ist ein gemeinsam erarbeitetes Zukunftsbild und die Bereitschaft, in kleinen Schritten darauf zuzugehen. Im Ablauf ist es sinnvoll, kleine erste, ganz praktische Schritte zu setzen, Bilder zu visualisieren, Plakate aufzustellen, Pop-Up-Räume zu öffnen. 
  • Proponent:innen dieser Identitätssuche unterscheiden sich in der Regel entlang der Grenze zwischen „Alteingesessenen“ und “Zugezogenen”. Letztere Gruppe ist häufig die aktivere, suchende Gruppe. 
  • Viele Aspekte bei einem zentralen städtischen Platz müssen angesprochen werden: Aktivierung für Menschen, konsumfreie Zonen, Aufenthaltsqualität (Spielgelegenheiten und Ruhezonen),….
  • Wichtig ist die Beobachtung und Feststellung der  gedachten, gelebten Verbindungen der einzelnen Nutzergruppen zu vergessen. Als Beispiel in Klosterneuburg: ein Aufzug herauf zum Stift: wer kann, soll, wird den nutzen
  • Weg mit dem ruhenden Verkehr, das ist die Basis für Veränderungen – und war ja auch in den Arbeitsgruppen einhellig vorgeschlagen worden. Heißt auch: ein Verkehrskonzept in der Oberen Stadt mit der Einbindung des Rathausplatzes ist notwendig!
  • Wo gibt es den Leerstand und wo findet oft ein Lokalwechsel am Platz statt? Die Neuvermietung von Leerständen sollte koordiniert sein, allenfalls durch einen Kümmerer, also durch eine Person, die dafür verantwortlich ist, koordiniert und Ideen einbringt. 

In den historischen Bildern und Ansichten wurde vielen Teilnehmern erst klar, wie oft und vor allem wie sich dieser Platz über der Zeit schon gewandelt hat. Wieviel Platz zuerst für Menschen und Natur im Mittelpunkt stand und wie autozentriert sich diese Fläche heute darstellt. Der ruhende Verkehr und in diesem Ausmaß hat am Rathausplatz heutzutage keine Berechtigung mehr. Das zeigen auch Beispiele in anderen Städte und selbst die Bezirkshauptstadt Tulln ist hier am Nibelungenplatz schon einen mutigen Schritt gegangen:

https://www.tulln.at/aktuelles/nibelungenplatz-beteiligungs-und-planungsprozess

Hier geht es zu den Impulsvorträgen:

20240527_Rathausplatz_Präsentation_Bilder_Geschichte_Workshop2022

Und hier geht ess zum Projektbericht Boku Wien (Dl Maria Baumgartner (ILAP)) in Kooperation mit dem Projekt PeriSponge:

 

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