Die „vergessene“ Unterführung beim Bahnhof Weidling

Seit dem Bau der Teil-Straßenumfahrung von Klosterneuburg wurde die barrierefreie Erreichbarkeit der ÖBB-Bahn am BHF Weidling vergessen.

Gut ein Jahr ist nun Stefan Hehberger von der PUK „Verkehrsstadtrat von Klosterneuburg“. Eines seiner zentralen Anliegen für die verbleibende Amtszeit ist, dass das klaffende Loch in der barrierefreien Erreichbarkeit der Geleise der Franz-Josefs Bahn am Bahnhof Weidlung nun endlich in Angriff genommen wird und möglichst rasch qualitätsvoll geschlossen wird.

Zur Erinnerung der derzeitige Ist-Stand bei der Unterführung Weidling:

Die bestehende Unterführung beim Mobilitätsknoten Weidling BHF in Klosterneuburg ist nach der Erweiterung im Zuge des Baus der Umfahrungsstraße (2008) – abgesehen von der fehlenden Barrierefreiheit – sichtlich und spürbar in die Jahre gekommen und entspricht schon lange nicht mehr den zeitgemäßen Bedürfnissen und Erfordernissen. Immer wieder kommt es zu Wassereinbrüchen über die Stiegen in Teile der Unterführung. Die Wände sind so weit durchfeuchtet, dass der Verputz und der Anstrich abblättern und aufbrechen. Es schimmelt und riecht modrig. Die schlechte Beleuchtung und die beiden 90 Grad Tunnelwinkel vermitteln kein einladendes Erscheinungsbild. Mehrfach wurden von Bürger:innen ein mulmiges und unsicheres Gefühl beim Durchqueren geschildert.

Trotz zahlreicher Nachfragen bei der ÖBB zu Ausbau- und Sanierungsplänen auch betreffend der Barrierefreiheit gibt es von Jahr zu Jahr zwar neue Fertigstellungsdaten, aber auch  regelmäßige Verschiebungen der Beseitigung der offenen baulichen Mängel und der Nachrüstung von zwei dringend benötigten Liftanlagen.
Fakt ist, dass sowohl das Gleis und der Bahnsteig in Richtung Wien nur über eine Stiegen-Anlage erreicht werden kann. Die vorhandenen Rampen sind steil, beengen die Fußgänger und sind sowohl für geheingeschränkte Menschen, Rollstuhlfahrende sowie Kinderwägen nicht brauchbar und nicht mehr zeitgemäß nutzbar. Hier ist dringend Handlungsbedarf gegeben!

Dazu gab es 2023 eine hochtrabende Variantenstudie von ÖBB, Land NÖ und Gemeindevertretern, was nicht alles umgesetzt werden sollte. Das Planungsbüro Rosinak hat diese Varianten im November 2023 dem Ausschuss für Mobilität und Verkehr präsentiert. Von einer breiten Passage als Stadtteil-Anbindung, von Rampenlösungen und Trennung von Rad- und Fußgängerverkehr wurde da gesprochen. Bau- und Realisierungskosten bis 20 Mio. Euro wurden hier in bis zu 5 unterschiedlichen Varianten vorgestellt. Selbst eine Lösung mit einer Brücke über Bahn und Umfahrungsstraße wurde mit 7 Mio. Euro angeboten.

Von einer Drittellösung bei den Kosten (ÖBB, Land NÖ und Gemeinde) wurde in der Studie gesprochen doch ob diese mit den vielen Wünschen, die rein der Qualitätsverbesserung „für Klosterneuburger:innen“ entsprochen hätte, auch wirklich nur ein Drittel aus der Kasse der Stadtgemeinde gekostet hätten, wurde selbst von hochrangigen Beamten der Stadtverwaltung massiv angezweifelt.

Nach einer längeren Beratungsphase von Ausschuss und Fraktionen über den Jahreswechsel 2023-2024 ist man einstimmig zum Entschluss gekommen, dass es im Grundsatz zur Barrierefreiheit an zwei fehlenden Liftanlagen für die Geleisanlagen Wien und Tulln mangelt und dass die bestehenden Lifte (Apotheken- und Galemo-seitig) nach Maßgabe  der baulichen Möglichkeiten und der budgetären Kosten so ertüchtig werden sollen, dass möglichst viele Menschen, zumindest ein breiter Kinderwagen oder ein gängiges Lastenfahrrad, zur Stadtteilquerung (entstehendes Pionierviertel oder zu den Lebensmittelversorgern in der Schüttau) nutzbar gemacht werden.

Somit hat der Verkehrsausschuss am 1.2.2024 das klar formulierte Ersuchen an den neuen ÖVP Bürgermeister verfasst, diese Vorgaben der oben genannten Qualitätsverbesserung der Unterführung an die ÖBB zu kommunizieren und diese um einen ambitionierten Zeitplan zur Umsetzung zu veranlassen. Es liegt jetzt also wieder an der ÖVP und Hrn. Bürgermeister Kaufmann, hier den notwendigen Druck aufzubauen, dass dieses seit Jahrzehnten klaffende Loch in der barrierefreien Erreichbarkeit der Bahnsteige geschlossen wird.

Pressebericht aus der NÖN

 

 

 

 

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