Kurz nach der NÖ Gemeinderatswahl wurde die nächste Katze aus dem Sack gelassen. Eine weitere Umorganisation im Krankenhaus Klosterneuburg (Beschluss des Umsetzungskonzeptes Gesundheitsplan NÖ) wurde durch das Land Niederösterreich (LGA Landesgesundheitsagentur) verkündet.
Bildreich wird diese auf einer eigenen Homepage beworben und zeigt die Details: https://www.land-noe.at/Gesundheitsplan
Ganz schnell muss es jetzt in Klosterneuburg gehen. Aus für die Baby-Villa, das lang gepriesene Flaggschiff und Aushängeschild wird geschlossen. Zuletzt nur noch 73 Geburten von „echten“ Klosterneuburger Müttern und in Summe von 400 Kindern pro Jahr besiegeln das Aus für die Geburtenstation. Dafür bleibt der Standort als Tagesklinik erhalten, wird um ein Primärversorgungszentrum (PVZ) ergänzt und bekommt die Sonderfunktion „Altenmedizin“ zugewiesen. All diese Neuerungen soll es in einem noch engeren Verbund mit Tulln geben. Die kaufmännischen Agenden werden zusammengelegt. Wie weit diese Planungen im Bezirk auch davon geleitet sind, dass das Pflegeheim Tulln nach massiven Hochwasserschäden zumindest temporär eine neue Bleibe braucht, ist nicht bekannt. Ebenso unklar ist, wie, wann und in welcher Größe der Weiße Hof eine neue Funktion (Pflegestation) zugewiesen bekommt. Erfreulich ist immerhin, dass dieser Komplex am Standort Klosterneuburg nun in einem Gesamtkonzept des Landes mitgedacht und berücksichtigt wird.
Welches Resümee zieht die Plattform unser Klosterneuburg daraus? Aktuell kann man eigentlich nur sagen, dass unsere Landesverantwortlichen (sicher nicht ohne Mitwirken der lokalen ÖVP!) gravierende Eingriffe in die derzeitige Struktur der Gesundheitsversorgung wieder einmal hinter verschlossenen Türen ausklamüsert haben. – Oder hat es eine Information oder eine öffentliche Diskussion gegeben? Haben die Entscheidungsträger:innen im Vorfeld ihre Argumente und Überlegungen offen gelegt? Ganz offensichtlich nicht. Man hält die Bevölkerung weiterhin für zu dumm und unmündig, sie in so wesentliche Veränderungen ihres unmittelbaren Lebensumfeldes einzubinden. Die große Politik weiß, was gut ist und setzt fertige Lösungen vor. Kurz nach der geschlagenen Gemeinderatswahl kann die ÖVP die absehbare Protestwelle auch problemlos durchstehen.
Wäre es nicht transparenter und näher an der Realität gewesen, diese anstehende Umstrukturierung des Gesundheitswesens als „Wahlzuckerl“ der Bevölkerung nahezubringen, als die Hundezone im Aupark oder das sehr allgemeine Bekenntnis „Klarer Kurs für Klosterneuburg“ zu plakatieren?