Kahlschlag im Stadtwald – mit Video

Was passiert derzeit mit unseren Stadtbäumen? Die BürgerInnenliste PUK und der Naturschutzbund Klosterneuburg beobachten die aktuellen Entwicklungen mit Sorge. Nun wurde im Stadtwald ein sogenannter „Rückeweg“ errichtet – also ein unbefestigter Forstweg, der dafür vorgesehen ist, mit großen Gerätschaften in den Wald einzudringen, um Baumfällungen durchzuführen. Allerdings wurden für diesen Rückeweg Bäume entlang einer Breite von acht Metern gefällt, ein wahrer Kahlschlag. Ebenfalls verheerende Fällungen wurden in Weidling und oben am Haschhof getätigt.

Keine Transparenz, keine Auskunft von der Gemeinde

Der Anrainer Werner Leichtfried sieht seinen früheren Spazier- und Erholungsweg zerstört. Er kritisiert ebenso wie Ilse Wrbka-Fuchsig vom Naturschutzbund, dass zu rücksichtslos gefällt wird. Darüber hinaus wird die Bevölkerung auch bei Nachfrage nicht informiert, was genau geplant ist und warum die Errichtung eines so breiten und langen Rückewegs nötig ist. Ist es, um Eschen aufgrund des Eschentriebsterbens zu fällen oder zur Waldbewirtschaftung? Die PUK wird im nächsten Gemeinderat eine Anfrage stellen, da den BürgerInnen bislang die Auskunft verweigert wird. Eine weitere Anrainerin, Brigitte Berger-Görlich, hielt zu dem Thema im Gemeinderat Ende Juni eine Rede im Speakers Corner des Gemeinderats. Hier der Livestream vom Juni, sie spricht ab Minute 8,44 https://www.facebook.com/1505003096410132/videos/2159048177672284/

Bevölkerung wünscht sich Schonung des Waldes

Der Naturschutzbund Klosterneuburg hat Ende Juni 2018 an Bürgermeister Schmuckenschlager eine Petition zum schonenden Umgang mit Klosterneuburgs Wäldern mit 750 Unterschriften überreicht, doch das hat die ÖVP/SPÖ Stadtregierung offensichtlich wenig beeindruckt, denn der Stadtwald wird ohne jede Information an den Gemeinderat dezimiert. Auch im aktuellen Bürgerbeteiligungsprozess für das neue Stadtentwicklungskonzept hat die Bevölkerung klar hervorgehoben, dass ihr der Schutz des Stadtwaldes ein vorrangiges Anliegen ist.
Link zu den Umfrageergebnissen

Wald bedeutet Klimakühlung für die Bevölkerung

Der Stadtwald bietet schattige Spazierwege. Bäume haben eine wichtige klimaregulierende Wirkung, tragen zur Luftkühlung bei und verringern das ungesunde Staubaufkommen. Die Wälder in Gemeindebesitz sind ausgewiesen als Erholung und Schutzwald, die Funktion als Wirtschaftswald zur Holzgewinnung darf nicht vorrangig sein. Wichtig sind gesunde Laubmischwälder, die Forstbetriebe forsten jedoch sehr einseitig auf. Wie sich der natürliche Jungwuchs entwickeln wird, ist nach den neuesten Schlägerungen am Haschhof zu beobachten: lauter junge Eschen, die ja vom Eschentriebsterben bedroht sind sowie unerwünschte Neophyten: Robinie, Kanadische Goldrute,…

Eschentriebsterben als Vorwand?

Unter dem Vorwand des Eschentriebsterben wurde sehr viel gefällt, viele Wanderwege waren lang gesperrt, obwohl noch nicht gearbeitet wurde. Es wurden jedoch nicht nur Eschen gefällt sondern auch viele andere Baumarten. Offene Frage: Werden „nur“ die im untersten Hangbereich befindlichen Eschen und die im Mittelhang stehenden standortsfremden Lärchen und Föhren gefällt oder erfolgt im gesamten Wegebereich eine „Wegesicherung“, obwohl dort gesunde Buchen und Hainbuchen, auch einige Elsbeeren stehen? Die Natur rund um Klosterneuburg ist Teil des Biosphärenparks Wienerwald, daraus erwächst die Verpflichtung zum schonenden Umgang mit der Natur, die wohl zum wichtigsten Kapital von Klosterneuburg zählt.

Umfrageergebnisse Online-Befragung zum STEK 2030+, rund 1500 Antworten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Thema: Hört auch unseren Podcast „Das Geschäft mit dem Wald

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