19. Dezember 2024 | BürgerInnenbeteiligung, Kultur, Pressespiegel, Stadtentwicklung

Geht die ÖVP wirklich nochmals mit dem Versprechen für ein Kino in den Wahlkampf 2025?

Das Komitee Kino+ Klosterneuburg nimmt die Ankündigung der Stadtgemeinde Klosterneuburg
erfreut zur Kenntnis, dass sich die Absicht zu konkretisieren scheint, endlich beim Kino am
Rathausplatz aktiv zu werden.
Wir sind stolz darauf, dazu einen initialen und wichtigen Beitrag geleistet zu haben, in dem wir
immer wieder auf die Wichtigkeit des Kinos und eines neugestalteten Rathausplatzes
hingewiesen haben. Im Juni 2024 haben wir für das Kino+ 1750 Unterschriften an den
Bürgermeister übergeben.
Wir sind enttäuscht, dass es bis zur heutigen Absichtserklärung der ÖVP Stadt- und
Landesregierung zwei Jahre gedauert hat, obwohl die Pläne, die jetzt in einer Presseaussendung
veröffentlicht wurden, schon 2022 genauso vorhanden waren wie die Zusage einer
Unterstützung des Bauvorhabens durch das Land.

Wir sind empört, dass jetzt „schon“ im Jahre 2026 mit der Planung begonnen werden soll. Was
hat das für einen Neuigkeitswert? Ein Zeitfenster von vier Jahren wird dann verstrichen sein – und
damit viele Möglichkeiten für uns und unsere heranwachsenden Kinder, tolle Filme am
Rathausplatz in Klosterneuburg gesehen zu haben.
Wir bleiben aufmerksam bei der Frage, ob jetzt am Rathausplatz wirklich ein Kino entsteht, oder
ein auch für Filmvorführungen geeigneter Mehrzwecksaal. Wir fragen uns zusammen mit vielen
engagierten Kunstschaffenden und Filmliebhaber:innen, warum bei den
Entscheidungsträger:innen so viel Respekt vor der mitunter kritischen Kunstform Film
vorhanden ist. Wir hoffen, dass sich die Kulturpolitik in Klosterneuburg und in Niederösterreich
nicht weiter in eine Richtung bewegt, wie sie leider derzeit in der Steiermark diskutiert werden
muss. Anzeichen dafür sind vorhanden.
Wir sind skeptisch, dass ein neues „Kino“, so wie es auf den Fotos der Presseaussendung
gezeigt wird, so wirklich zu einer substantiellen Belebung des Rathausplatzes beitragen wird. Es
ist nicht ersichtlich, wie das Kino als Treffpunkt hier ausstrahlen soll, wenn gerade einmal zwei
oder drei Parkplätze für einen Schanigarten „geopfert“ werden. Und natürlich wünschen wir der
Stadtregierung ein gutes Händchen dabei, die vorläufige Begrenzung, die auf den Fotos zu sehen
ist, noch etwas zu adaptieren.
Wir vermuten: Offensichtlich musste es schnell gehen mit dieser Pressemeldung, damit die
„gute Nachricht“ noch vor Weihnachten und (Achtung Spoiler!) natürlich: vor der
Gemeinderatswahl im Januar 2025 verkündet werden konnte. Ein kleiner Hinweis sei gestattet:
es soll doch tatsächlich Menschen geben, die nicht mehr ans Christkind glauben.
Barbara Purth-Strzalka
Matthias Finkentey GR
Christiane Karg GR
Komitee Kino+ Klosterneuburg e.V.