Mehr als 4/5 des Kulturbudgets gibt Klosterneuburg für EIN Großereignis aus: die Oper Klosterneuburg. Mit 11 Vorstellungen im Sommer verschlingt das Hochkultur-Event mehr als eine Million Euro. Die Gemeinde subventioniert die Oper mit mindestens 270.000 Euro im kommenden Jahr. Was sie tatsächlich kostet, ist nicht so leicht zu sagen, weil schwer nachvollziehbar ist, über welche Verwaltungsstelle was abgerechnet wird. Das aber soll sich jetzt ändern: die Abwicklung der Opern-Produktion wird stufenweise aus der Verwaltung in eine GmbH ausgelagert. Das hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung so beschlossen. Ein wesentlicher Schritt zu mehr Transparenz, was zu begrüßen ist!
Der Pferdefuß dieser Ausgliederung: die Oper Klosterneuburg kostet uns Steuerzahler:innen noch mehr Geld! Nicht nur die Errichtung einer GmbH hat ihren Preis, sondern auch die laufenden Kosten einer solchen Gesellschaft sind beträchtlich: Doppelte Buchhaltung, Bilanzierung, Rechtsberatungskosten, Sekretariat, Büro etc. werden aus öffentlichen Geldern bezahlt, denn der Opernbetrieb ist weit davon entfernt, kostendeckend zu arbeiten.
Es ist grundsätzlich nichts Neues, dass Hochkultur wie Oper ein hochsubventioniertes Genre für meist betuchtes Publikum ist. Daher haben wir von der PUK immer hinterfragt, ob Klosterneuburg unbedingt eine Sommeroper braucht! Die Opportunitätskosten sind enorm. Dieser Event frisst fast das ganze verfügbare Kulturbudget auf. Laut Förderungskatalog standen im Jahr 2023 Klosterneuburger Künstler:innen für Chor- und Theaterauftritte, Kulturvereine etc. im Vergleich nicht einmal 40.000 Euro zur Verfügung. Trotz mehreren Anläufen wurde das Kino am Rathausplatz mangels Finanzierung nicht in Angriff genommen. Dieses aber könnte uns allen einen ganzjährigen Kulturgenuss bieten. Und alternative Kulturinitiativen für die Jungen unter uns sind in unserer Stadt rar gesät.
Fazit: Die allseits gewünschte Transparenz macht die Oper Klosterneuburg noch teurer als sie schon ist und öffentliche Gelder werden unweigerlich knapper. Wir befürchten, dass unterm Strich noch weniger Fördergelder für Klosterneuburger Kulturinitiativen bleiben.