Bahnfahrende wissen schon, was in den Sommermonaten auf sie zukommt. Alle Jahre wieder wird über die schulfreie Zeit die Infrastruktur der ÖBB erneuert, gewartet und ausgebaut. Das hat viele Vorteile wie sichere Wetterbedingungen für Bauarbeiten im Außenbereich, langes Tageslicht, weniger Fahrgäste durch die Urlaubssaison usw.
Für diejenigen, die aber auch im Sommer auf eine funktionierende Bahnverbindung angewiesen sind, bedeutet das Stress, unangenehme Wartezeiten und Verlust von Freizeit durch die Notwendigkeit, mehr Zeitpuffer einzuplanen. Davon sind die Klosterneuburger:innen seit Jahren überproportional stark betroffen!
So wird heuer die S40 wieder ab dem 28.6. bis zum 1.9.2025 nur zwischen Wien und Klosterneuburg Weidling auf der Bahn geführt. Ab dem BHF Weidling wird, wie aus den letzten Jahren schon bekannt, ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Auch dieses Jahr ist damit zu rechnen, dass die Platzverhältnisse sehr beengt und die Anschlussmöglichkeiten nicht optimal sein werden und die Fahrplanzeiten der Busse nicht eingehalten werden können.
Siehe unter: https://www.oebb.at/de/fahrplan/baustelleninformation
Verkehrsstadtrat Stefan Hehberger von der PUK hat seit Inkrafttreten des Winterfahrplans bei der ÖBB interveniert, um die S40 wenigstens bis zum Bahnhof Kritzendorf (drittes Bahngeleis und Wendemöglichkeit der S40 vorhanden!) zu führen. Das wurde nun offiziell von der ÖBB Streckenplanung abgelehnt. Siehe Mailverkehr mit ÖBB: ÖBB_MailAntwort_REX_Halt_S40_Kritzendorf_2025
Diesen Sommer verschärft sich die Ausweichsituation mit dem Schienenersatz-Bus hoffentlich nicht weiter, weil zu Beginn der Bauarbeiten auf der Schiene die Arbeiten auf der Landesstraße L118 nach Höflein nach den Hochwasserschäden und Hangrutschungen (hoffentlich) schon beendet sein sollen.
Leider ist die ÖBB auch auf einen Kompromiss mit zusätzlichen Haltestopps der schnellen REX nicht eingestiegen. Dies ist für Hehberger unverständlich, weil ja durch den Totalausfall der S40 zumindest am Bahnhof Kierling Schienenkapazitäten frei sein müssten.
Es zeigt sich einmal mehr: Fünf Bahnhöfe entlang der Franz Josef Bahn sind ein unermesslicher Schatz für Klosterneuburg und die Nutzung des Umweltverbundes. Aber zusätzlich braucht es ein leistungsfähiges Bus-Netz (selbst im kostenintensiven Parallelbetrieb nach Heiligenstadt). Das belegen einmal mehr die äußerst erfreulichen Nutzer:innenzahlen von VOR und NÖVOG aus dem abgelaufenen Jahr 2024.
Es ist ein Auftrag an die Politik, die Rahmenbedingungen und die Finanzierungen sicherzustellen, dass die Klosterneuburger:innen weiter ein zuverlässliches, sicheres und kundenorientiertes Öffi-Netz vorfinden.
Warum hört die ÖBB nicht auf die Bedürfnisse Ihre Kundinnen und Kunden? Warum erfolgt der Infrastrukturausbau entlang der Franz Josefsbahn so schleppend? Bestes Beispiel: fehlende Barrierefreiheit um den Knoten BHF Weidling.
Warum kann hier das Land Niederösterreich nicht hilfreich koordinieren?
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Raumordnung und Gesamtverkehrsangelegenheiten, Landhausplatz 1, Haus 163109 St. PöltenE-Mail: post.ru7@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-14295
Wir hoffen, dass der Sommerbetrieb der Öffis möglichst störungsfrei verläuft!